Ich war mir gar nicht sicher, ob ich diesen Urlaub hier überhaupt aufnehmen soll, weil es ein Ort ist, zu dem wir ganz oft fahren. Immer dann, wenn wir ein paar Tag nicht ortsgebunden sind und das Wetter dazu einlädt. Es ist ein Campingplatz am See im bayerischen Voralpenland, ca. 40 Minuten von München entfernt. Dort steht unser t@b Wohnwagen an einem Platz direkt am kilometerweiten, dichten Wald. Ruhig, ohne große Annehmlichkeiten. Nur Natur. Perfekt.
Nachdem dies der 2. Teil meines Sommerurlaubs nach Albanien ist, wo ich mit für das Schöne, Ursprüngliche und Bemerkenswerte geschärften Sinnen mit Mann und Kater anreiste, um nach der Erlebnisreise den Entspannungsurlaub anzuhängen, habe ich mich entschlossen diesen Ort hier auch einmal vorzustellen.
Das Fazit zu Beginn:
Obwohl wir schon seit über 7 Jahren diesen Platz haben, genieße ich diese kleine Auszeiten in der Natur jedes Mal aufs Neue. Und entdeckte viel Neues im Bekannten. Eine wunderbare, erholsame Übergangszeit um Energie zu tanken für den heißen Arbeits-Herbst. Jeden Tag verschoben wir unsere Heimfahrt aufs Neue - einfach weils so schön war.
Bemerkenswert: während in München die totale Wespenplage herrschte, sind hier praktisch gar keine. Ebenso keine Mücken und keine Zecken. Ist natürlich angenehm, aber auch ein bisschen beängstigend.
Und unser Kater geniesst seine Freiheit hier sehr. Das Revier ist ihm bekannt, er muss es nicht immer aufs Neue abstecken und so er kann auf der Wiese und im Wald alle Dreie von sich strecken. Große Touren macht er nicht mehr.
Mobiles Arbeiten:
3% :-) - 2 Telefonate und 6 E-Mails, um genau zu sein. Mehr nicht.
Reisezeit:
Mitte bis Ende August bei 26-30Grad.
Die Strecke:
München - bayerisches Voralpenland (ca. 50km von München entfernt) nahe einem kleinen Ort und am See.
Navigation nicht benötigt.
Extra-Kosten:
keine
Highlights:
1) Hemmungsloses Faulenzen: normalerweise ist hier mein Outdoor-Office, umso mehr genoss ich es, den ganzen Tag mal nichts berufliches zu tun. Einfach nur in der Hängematte oder auf der Liege abhängen, viel lesen, schwimmen im See, ratschen, Karten spielen, Biertrinken in der Wirtschaft, grillen, Backgammon spielen, ausgedehnte Waldspaziergänge machen, auf den Wald starren, sensationellen Sternenhimmel gucken ... . Einfach nur schön!
2) Waldrauschen: nur 1m ist der Wald von unserem Platz entfernt - ein von Tannen und Fichten dominierter Mischwald. Dicht, tief, dunkel, manchmal licht. Wenn ich in meinem Liegestuhl liege und die Augen schließe bin ich praktisch mittendrin. Ich genieße zu jeder Tageszeit immer wieder aufs Neue die intensiven Waldgeräusche: Insekten, die brummen. Die Falken, die pfeifen. Die Grillen, die zirpen. Die Eichhörnchen und Igel, die rascheln. Viele verschiedene Vögel, die pfeifen, zischen, fiepen. Manchmal auch der Fuchs, der sich heranpirscht. Und das Beste: wenn der Wind in den hohen Bäumen zunächst in weiter Ferne ein tiefes Rauschen auslöst, das dann immer näher kommt und schließlich in einem Rascheln der Blätter der Eichen und Buchen endet. Wunderbar. Das ist Waldrauschen, das auf mich eine ganz ähnlich beruhigende Wirkung wie Meeresrauschen hat.
3) Nachtkerzen-Beobachtung: hier wächst diese wunderbare Pflanze wie ein Unkraut - für mich ist sie jedes Jahr ein Wunder. Tagsüber ist sie ganz unscheinbar mit verdorrten Blüten und nichtssagenden länglichen Knospen. Doch wenn es dunkel wird platzen diese Knospen auf und es entfalten sich herrliche, zitronengelbe, handtellergroße Blüten. Dann kommen die Nachtfalter. Am nächsten Morgen besuchen sie die Bienen, und mit der Sonne fallen diese Blüten in sich zusammen. Obwohl ich gefühlt stundenlang auf die Knospen gestarrt habe, habe ich den Moment des Aufgehens noch nie direkt erlebt :-).
Internet:
- mein reguläres Datenvolumen von 4GB reicht völlig aus
- größer Datenübertragungen über das WLAN an der Campingplatz-Wirtschaft
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