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Umweltbewusstsein on tour: vegetarisch/ vegane Ernährung

 

 

Eigentlich wollte ich nur ein paar weitere Ideen für ein umweltfreundliches VanLife / Reisen im Bus zusammenstellen und merkte dann schnell, dass das ein Riesen-Thema (für mich) ist und in einem Artikel gar nicht zusammenzufassen ist. Daher gibt es diese Ideen nach und nach jeweils unter einer Überschrift in mehreren Blogs.

   

Grundsätzlich finde ich den MikroKosmos Bus, Van oder Camper eine sehr gute und einfache Gelegenheit, einige Gewohnheiten - zumindest zeitlich begrenzt - umzustellen, z.B. die Ernährung. (Dass das Bus-Fahren eine Umweltsünde ist, ist mir bewusst und habe es auch schon in einem anderen Artikel thematisiert!).  

   

Seit vielen Jahren bin ich Vegetarierin und seit etwa 5 Jahren Veganerin. Mein ursprünglicher Beweggrund war nicht der Umweltgedanke, sondern weil mir die Tiere einfach leid taten. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto klarer wurde mir die Bedeutung des Umweltaspektes. Daher gehört für mich der Fleischverzicht heute zu einem umweltbewussten Leben unabdingbar dazu. 

   

Ein paar ausgewählte Fakten, die mich sehr nachdenklich gemacht haben:

  • Tierzucht produziert mehr umweltschädliche Klimagase als alle Autos, Flugzeuge und Schiffe dieser Welt zusammen. Dabei ist hochwertiges Fleisch oft sogar noch schädlicher als minderwertiges.
       
  • Ein 1kg Fleisch von einem argentinischen Rind verursacht so viel Kohlenstoffdioxid (CO2) wie wenn man 1.600km mit dem Auto fahren würde. 1kg Fleisch von einem mitteleuropäischen Rind so viel wie eine 119km Autofahrt. Ein europäisches Huhn nur 31km und 1kg Tofu aus Übersee 19km. (Studie der Universität Wien).
       
  • Ein Rind, das auf einer Weide 28 Monate Gras verdaut, stößt das deutlich umweltschädlichere Methangas in unglaublichen Mengen aus und ist mittlerweile ein echtes Problem.
       
  • Der Wasserverbrauch, der für Tierzucht (inkl. der Tierfutterproduktion) benötigt wird, ist enorm. Es gibt Berechnungen, dass der sogenannte Wasserrucksack eines Rindfleischburgers bei über 2.000 Litern liegt, bei einem Soja-Burger nur bei 160 Litern (was ich auch abartig viel finde!).
       
  • 80% des Soja-Anbaus v.a. in Südamerika, für den riesige Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden, werden für Tierfutter benötigt.
       
  • Je größer die Weideflächen sind desto weniger (dringend benötigte) klimaneutralisierende Bäume und andere Pflanzen wachsen hier.
       
  • Durch die massenhafte Fleischproduktion steigt auch die Güllemasse, von der die Bauern und die Fleischindustrie gar nicht mehr wissen, wohin damit. Die Nitratwerte des Grundwassers steigen dadurch ins Bedenkliche.
       
  • Abfallprodukte wie Tierhälse oder Köpfe werden nach Westafrika verramscht und beeinträchtigen die dortige Wirtschaft beträchtlich.
       
  • Und natürlich müssen auch die vielen Antibiotika im Fleisch erwähnt werden, das immer mehr dazu führt, dass es bei Krankheiten nicht mehr wirkungsvoll ist.
       
  • und und und.

   

Das bedeutet, dass jede Reduzierung oder jeder zumindest zeitweise Verzicht (z.B. auf Reisen) auf Fleisch oder sonstige Tierprodukte ein richtig umweltfreundliches Verhalten ist. Viel umweltfreundlicher als so vieles andere (Energiesparlampen, Pfandflaschen, spritsparende Autos …).

   

Ich persönlich habe übrigens überhaupt nicht das Gefühl auf etwas zu verzichten. Im Gegenteil: ich habe im Zuge der veganen Ernährung das Kochen für mich als sehr entspannendes und kreatives Hobby entdeckt. Ich esse gut, viel, genussvoll und sehr lecker. 

   

Auch wenn ich gerne meine Argumente teile und manchmal auch die Leidenschaft für das Thema mit mir durchgeht, so weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man auch als überzeugte Veganerin sehr gut mit einem Fleischesser zusammen leben kann :-)).

   

Und ganz zum Schluss: so leicht es zu Hause oder beim Selber-Kochen ist, vegan zu essen, so ist es auf Reisen oder beim Restaurant-Besuch nicht überall so. Hier esse ich in Ermangelung von Alternativen durchaus auch mal vegetarisch.

 

Einkaufstipp:

Mit der CodeCheck App scannst du im Laden den Strichcode deines Produktes ein und weißt dann, ob es vegan ist, Palmöl enthält etc.. Dann kannst du entscheiden, ob du es kaufst oder nicht.

 

Buchtipp dazu:

„Zwei Pfannen on the road“: die einfachste Camping-Veggie-Küche der Welt“ von Iwan Hediger und Yves Seeholzer. GU-Verlag 2017. Bei Buch7 bestellen.

 

Und andere One Pot (ein Topf)-Kochbücher.

 

  

Quellen: u.a.: 

J.S. Foer: Tiere essen. 

  

Ercin, A. E. / Aldaya, M. M. / Hoekstra, A. Y. (2011): The Water Footprint of Soy Milk and Soy Burger and equivalent Animal Products. Value of Water Research Report Series No. 49. UNESCO-IHE Institute for Water Education. Delft, Niederlande.

  

Worldwatch Institute (Hrsg.) (2004): Meat. No it’s Not Personal. Washington: Worldwatch Institute, World Watch Magazine.

  

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