Nachdem im Juni 2020 die ersten Lockerungen für Campingplätze, Flüge und sonstige touristischen Zentren durch die Medien gingen, war klar: wir fahren wie geplant nach Griechenland. Der ursprüngliche Plan, den Landweg zu nehmen wurde durch Meldungen über steigende Infektionszahlen in den Balkan Ländern über den Haufen geworfen.
Nachdem mein Vorschlag, stattdessen nach Portugal zu fahren in unserer kleinen Travel-Community nicht wirklich auf positive Resonanz stieß, ließ ich mich (sehr gerne) dazu überreden, noch einmal eine Fähre zu nutzen. Spontan buchten wir eine Überfahrt von Bari nach Igoumenitsa. Gerade rechtzeitig, denn am Tag danach wurde bekannt, dass die Land-Anreise nach Griechenland nur noch über einen einzigen Grenzübergang in Bulgarien möglich ist. In der letzten Juli-Woche ging es endlich los.
Einen Einreise QR-Code mussten wir noch besorgen, sowie einen freiwilligen (zum Glück negativen Coronatest) und keiner unserer Werte beim Fiebermessen im Hafen von Bari ging über die kritische Marke von 37,5Grad. Wunderbar. Es konnte losgehen, und die Nacht an Deck auf der mäßig gefüllten Fähre war schon wie Urlaub.
Die nächste Aufregung war dann natürlich die Ankunft in Igoumenitsa, weil dort stichprobenartig Corona-Tests gemacht wurden. Unser QR-Code begann mit einer 2 (1 und 3 wurden zum Test geschickt, und das waren nicht wenige!), also wurden wir durchgewunken und konnten endlich aufatmen.
Die Route auf den Peloponnes
Schon im Vorfeld war klar, was die Route sein wird, und dadurch dass ich wahnsinnig arbeitsintensive Wochen hinter mir hatte, war mir tatsächlich alles recht :-). Wir fuhren in 5 Wochen gegen den Uhrzeiger-Sinn einmal an der Küste entlang und fuhren Stationen an, die uns schon seit Jahren vertraut sind.
- Westen - Palouki bei Amaliada, Camping Palouki, 28€ (2 Personen, Bus, Strom) - nur ⅓ belegt
- Süd-Westen - Tsapi Bucht, Camping Tsapi, 25€ - nur ½ belegt
- Süden - Gythion, Camping Gythion Bay, 29€ - knattervoll
- Süden - Elafonissos, Camping Simo Beach, 29€ - knattervoll, grauenvoller Tourismus
- Süd-Osten - Monemvasia, Parkplatz am Hafen, 0€
- Osten - bei Nafplion, Camping Lefka Beach, 28€
- Westen - wieder zurück nach Palouki
- Insel - Zakynthos - Tartarouga Camping, 22€ - sensationelles Essen, nette Atmosphäre, extrem steil alles
- nahe Igoumenitsa - Sofa Camping, 25€ - nette Atmosphäre, super vor der Abfahrt von Igoumenitsa
Dazwischen natürlich immer schöne Bergfahrten durch reizende Ortschaften und nette Buchten.
Fazit
Es war ein sehr schöner und erholsamer Urlaub . Meer, Sonne, Essen, Wein, Reise-Buddies - alles wunderbar. Und dennoch kam ich erst spät zu 100% im Urlaubs-Modus an. Zuerst gab es noch einiges (gedanklich und auch real arbeitsmäßig) aufzuarbeiten, was in den verrückten 3 Monaten zuvor passierte und z.T. liegenblieb. Dazu kam die Aussicht auf den Herbst, der wieder sehr arbeitsintensiv werden würde.
Sicherlich war es im Nachhinein auch keine gute Entscheidung zu sehr auf reine Entspannung und Erholung an bekannten Orten zu setzen. Ich denke, Unbekanntes zu entdecken, wo ich aktiv planen kann, wo ich suchen, finden, recherchieren und spontan Ziele hätte auswählen können, hätte mir noch besser getan.
Die Strecke:
München - Brenner - Bari. Eine Übernachtung ca. 50km vor Bari auf einem Rastplatz, dann noch einmal auf einem etwas seltsamen Agricampeggio 20km vor Bari, dann Bari-Igoumenitsa mit VentourisLines.
Kosten: 20€ Österreich-Maut, 2x 9,50€ Brennerpass, 70€ einfach Italien-Maut sowie Benzinkosten.
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