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Mikro Trip ins Saarland 2022

 

Ganz ehrlich: das Saarland stand nicht gerade auf unserer Reise-Bucketlist - und dennoch hat es uns Anfang September hierher zu einem Kurztrip verschlagen.

 

Anlass war das Auswärts-Fußballspiel vom TSV 1860 gegen Elversberg. Wir dachten, das ist doch eine super Gelegenheit mal wohin zu fahren, wo wir sonst niemals hinkommen würden.

 

Um es gleich vorneweg zu sagen: es war ein toller Kurztrip, der sich wie 10 Tage anfühlte und wir haben jeden davon sehr genossen.

Station 1: ankommen

Wir fuhren 5:30 Stunden bis nahe Wadern zu unserem ersten Übernachtungsplatz. Nach einem langen Spaziergang durch den weitläufigen Buchenwald verbrachten wir einen lauen Sommerabend auf einem Bauernhof - in der Nacht suchte uns ein heftiges Gewitter heim, das schließlich in gemütliches Getrommel auf dem Busdach überging. Morgens konnten wir die unterschiedlichen Kräh-Arten der Haus & Hof Hähne bewundern. 

Ankommen am Dösterhof
Ankommen am Dösterhof
Produkte vom Bauernhof
Produkte vom Bauernhof
Ruhe genießen im freundlichen Buchenwald gleich nebenan
Ruhe genießen im freundlichen Buchenwald gleich nebenan

Station 2: Saarschleifen Wanderung

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Orscholz, um von dort an der berühmten Saarschleife eine Wanderung zu unternehmen. Eigentlich wollten wir auch über den Baumwipfelpfad spazieren und ließen erschrocken davon die Finger: was für ein Ungetüm, das da in den Wald gebaut wurde - wir nahmen lieber normale Wanderwege, auf denen wir nahezu alleine unterwegs waren.

 

Vom bekannten Aussichtspunkt runter an die Saar (außer uns plötzlich kaum mehr jemand auf dem Weg), ein Stück am Fluß entlang und dann wieder hinauf (insgesamt 3,5Std.). Wunderschön und sehr wohltuend.

 

Übernachtet haben wir auf dem Stellplatz direkt am Ausgangspunkt des Weges zur Saarschleife. Ruhig, entspannt, fein.

die berühmte Saarschleife
die berühmte Saarschleife
auch von unten schön
auch von unten schön
weder von unten noch von oben schön
weder von unten noch von oben schön

Station 3: Karl Marx in Trier "hallo" gesagt

Da wir eigentlich mit schlechtem Wetter rechneten, wollten wir die Gelegenheit nutzen, um einen kurzen Schlenker nach Rheinland-Pfalz nach Trier zu machen. Despektierlich wird diese Stadt ja als Freilichtmuseum für grauhaarige, pensionierte Studienräte bezeichnet - so ist es auch, zumindest an den Sightseeing-Hotspots. Trotzdem wollen wir uns die Porta Nigra nicht entgehen lassen, das 3-stöckige Stadttor aus dem Jahre 170 n.Chr., das noch nahezu komplett erhalten und begehbar ist. 

 

Doch eigentlich zog es uns in das Karl-Marx-Museum in dessen Geburtshaus. Selten haben wir so ein gut aufgebautes, modernes Museum gesehen. Entsprechend lange blieben wir hier hängen. Witzig: die Marx-Männchen in den Ampeln rund um das Geburtshaus - was für eine nette Geste!

Porta Nigra, auf die man bis ganz oben hin kann
Porta Nigra, auf die man bis ganz oben hin kann
tolles Museum zu Karl Marx
tolles Museum zu Karl Marx
Putzige Karl Marx Ampeln
Putzige Karl Marx Ampeln

Station 4: mit 300 Hirschen viel Spaß gehabt

Am Nachmittag schlugen wir unseren Platz an einem Dammhirsch-Gehege in Nunkirchen auf, in dem angeblich 300 Hirsche leben. Wir hatten wie die kleinen Kinder richtig Spaß daran, sie zu beobachten, sie zu füttern und ihnen zuzuhören - das typische, merkwürdige Grunzen begleitete uns die ganze Nacht hindurch. Ein wundervoller Platz zum Runterkommen und Eindrücke verarbeiten.

Mitten in der Natur ein feines Plätzchen
Mitten in der Natur ein feines Plätzchen
300 Hirsch(Kühe) versüßten uns die (Nacht)Stunden
300 Hirsch(Kühe) versüßten uns die (Nacht)Stunden
Frühstück mit Hirsch und dunklen Wolken
Frühstück mit Hirsch und dunklen Wolken

Station 5: Nostalgie, Kunst und Natur in der Völklinger Eisenhütte genossen

Wenn eine Industrieruine zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wird, muss das schon was besonderes sein. So war es auch: ein riesiges Gelände mit unfassbar großen Maschinen, Öfen, Wägen … . Extrem eindrucksvoll. Stundenlang stiegen wir auf Hochöfen, gingen durch schmale Gänge und warfen Blicke auf das schier unendlich große Industriegelände mit seiner ganz besonderen Atmosphäre. 

  

Dazu gibt es die Urban Art, also Kunst auf dem Areal, die immer wieder überrascht. Sie zu entdecken war besonders reizvoll, weil sie einfach super passte zum eigentlichen Industrie-Denkmal und ihm eine ganz besondere Note verleiht.

  

Für uns waren die Naturoasen ein weiteres Highlight. Sie sind extra geschaffen worden um Artenvielfalt um und in das Werk zu bringen - ein ganz besonderer Kontrast, der nachwirkt. Als Ausgleich zur Brachialität des Werkes sind diese Orte der Ruhe und der Regeneration geradezu notwendig.

 

Nach 5 Stunden in der Eisenhütte, ließen wir bei Flammkuchen und elsässischem Schnitzel im Alten Bahnhof die vielen Eindrücke sacken. Schließlich verbrachten wir einen gemütlichen Abend und eine ruhige Nacht auf dem Stellplatz direkt an der Hütte - vor ganz besonderer Kulisse.

Industrieruine der besonderen Art
Industrieruine der besonderen Art
Kunst überall auf dem Areal
Kunst überall auf dem Areal
Eine sehr spezielle Aussichtsbank
Eine sehr spezielle Aussichtsbank

Station 6: Mein erstes Mal war in Elversbusch

Ich war noch nie auf einem Auswärtsspiel vom TSV 1860, und dann war es gleich so ein Spitzenspiel gegen Elversberg. Der Erste gegen den Zweiten. Es war aufregend und sehr nett - und zugleich enttäuschend. Die Löwen verloren zwar 4:1  (das erste Mal in der Saison) - die Fans haben allerdings haushoch gewonnen. Das Stadion war fest in blauer Hand und voll lautstarker, ununterbrochener Gesänge, auch als klar war, dass 60 verlieren wird ... von Elversberg war nur selten was zu hören. 

 

Direkt nach dem Spiel studierten wir noch einmal den Wetterbericht und beschlossen schließlich heim nach München zu fahren. Regen im Stundentakt und durchschnittlich 15 Grad luden nicht zum Verweilen ein. Auf der Heimfahrt sahen wir bestimmt 10 Regenbögen, die das wechselhafte Wetter noch einmal unterstrichen.

Verlierer im Spiel - Gewinner im Fan Battle
Verlierer im Spiel - Gewinner im Fan Battle

Fazit:

  • Highlight: Völklinger Hütte, weil wir so etwas nirgendwo sonst zu sehen bekommen.
  • Alle Stell- und Landvergnügenplätze waren super und ungewöhnlich.
  • Das Wetter war besser als erwartet.
  • Die Nähe zu Frankreich und Luxemburg ist überall spürbar (finden wir gut!).
  • Man braucht nicht ewig weit weg zu fahren, um Neues, Ungewöhnliches und Schönes kennen zu lernen. 

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