Tatsächlich zum ersten Mal in diesem Jahr fuhr ich meinen absoluten Lieblingsstellplatz in Fall (Nachtparkplatz Lenggries) an und fand ein ruhiges Plätzchen zwischen den Bäumen. Trotz des tollen Wetters waren sonst nur 3 Dachzeltler und 2 andere Busse da. Der Platz für die größeren Mobile war dagegen ziemlich voll.
Mit 10€ für die Nacht und weitere 6€ für das tagsüber Stehen finde ich es nach wie vor ein Super-Preis-Leistungs-Verhältnis (zahlbar mit der easypark App). Ich hatte dort sehr gutes Netz (Telekom), andere Anbieter haben wohl kaum Empfang.
Zu Fuß ist man in ein paar Minuten am See oder im Ort, wo es zwei/ drei Biergärten bzw. Wirtschaften gibt. Und am wichtigsten: es gehen eine Menge Wanderungen direkt vom Platz los.
Der Mikro-Trip / die Wanderung
Ich kam gegen 17 Uhr an und schnappte mir gleich ein Tuch um noch die letzten Sonnenstrahlen am See auszunutzen. Wie jedes Mal kam ich innerhalb von Minuten runter und genoß die Ruhe und Entspannung in vollen Zügen - bis fast zum Sonnenuntergang. Abends habe ich es mir dann im Bus gemütlich gemacht, da es dann doch recht kühl wurde.
Nach einer Nacht im Tiefschlaf erwachte ich kurz nach 6 Uhr vom Vogelgezwitscher, stand auch recht bald auf, trank meinen Morgentee und brach zu meiner Tour auf. Es sollte eine Rundtour auf den Gammersberg sein, nicht zu leicht und nicht zu schwer - so war der Plan. Es kam ein bisschen anders.
Über breite und schmale Wege durch den Wald, z.T. recht steil, ging es stetig bergauf - so hatte ich es mir vorgestellt. Oben gab es zwar kein Gipfelkreuz aber eine schöne sonnige Almwiese. Ich genoß die Aussicht und die Wärme und die Kuhglocken. Sonst war niemand unterwegs.
Und dann begannen die Weg-Probleme. Mein Outdooractive-Navi führte mich einmal quer über die Wiese und tatsächlich, da war ein schmaler Pfad, den ich schließlich nahm. Ohne Navi hätte ich ihn niemals gefunden - kein Schild oder Hinweis war weit und breit zu sehen.
Den Pfad schritt ich munter entlang bis ich merkte, dass ich mich nicht mehr auf dem rechten Weg befand. Eine Weile irrte ich vor und zurück, entdeckte ein paar rote Stofffetzen als Markierung: mal auf dem Pfad, mal mitten im Wald. Einmal verließ ich den Pfad und quälte mich durch nasses, kniehohes Gras in richtig steilem Gelände.
Schließlich entschied ich, die geplante Route aufzugeben - ich hatte null Bock auf querfeldein Wandern - und einfach dem Pfad zu folgen, auch wenn dies einen ordentlichen Umweg bedeutete.
Dieser Weg war auf der einen Seite super schön und abwechslungsreich (er führte durch Wälder und über Wasserfälle und bot herrliche Aussichten), auf der anderen Seite war er auch etwas herausfordernd: an Geröll-Abhängen entlang, die nur dank eines angebrachten Stahlseils bezwingbar waren und zum Teil sehr steil und zugleich rutschig waren, so dass ich mich ein paar Mal auf allen Vieren weitertastete, um nicht den Berg hinunterzukugeln.
Nach etwa 5 Stunden kam ich dann unten an der Isar an, viel weiter südlich als gewünscht, so dass ich noch 1,5 Stunden Bonus-Flach-Wandern an der dazubekam. Macht nix - das mag ich ja eh.
Insgesamt eine tolle Tour, die viel Spaß machte, viel Konzentration brauchte und daher richtig gut tat.
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