Nach sehr schönen, erlebnisreichen und eindrucksvollen zwei Wochen in Kambodscha freuen wir uns, dass nun etwas Ruhe einkehrt. Die vielen und langen Busfahrten, das Leben aus dem Koffer, ständig Neues erleben ... das kann durchaus auch anstrengend sein. Reisen ist ja bekanntermaßen kein Urlaub.
Daher geht es nun in den Süden an die Westküste von Thailand, um dort auf zwei kleinen Inseln zuerst zur Ruhe und dann wieder in die Arbeitsroutine zu kommen.
Die ersten Stationen in Nord-Thailand und Kambodscha kannst du hier nachlesen.
Station 9 - Bangkok Oder die schule des Wartens
Die Fahrt von Battambang (Kambodscha) nach Bangkok ist lang (9h), die sich v.a. am Grenzübertritt ganz schön hinzieht. Anders als bei der Hinfahrt, warten wir in einer endlosen Schlange an der Immigration. Nur langsam geht es vorwärts, doch abends gegen 22 Uhr sind wir dann endlich im Hotel.
Hauptaktivität am nächsten Tag ist die Visa Extension im Immigration Office. Im dritten Stock einer Mall etwas außerhalb gelegen, ist bereits am frühen Vormittag irre viel los. Gute 5 Stunden braucht es vom ersten Check der Papiere bis wir schließlich den heiß ersehnten Stempel im Pass haben, der uns erlaubt weitere 60 Tage in Thailand zu bleiben. Auch dieser Amtsakt ist ein echtes Erlebnis.
An unserem vorerst letzten Tag in Bangkok warten wir v.a. auf die Abfahrt des Nachtbuses nach Ranong. Wir verbringen die Stunden mit etwas Arbeiten im Frühstückscafé, ein paar Einkäufe erledigen und relaxen im Rommaninat Park, einem ehemaligem Gefängnisgelände.
Jetzt freuen wir uns auf Entspannung, Sonne und Meer.
Station 10 - Koh phayam
Die Anreise nach Koh Phayam ist ebenfalls von Warten geprägt. Nach einer sehr guten Nachtbusfahrt erreichen wir um 4:30 Uhr Ranong. Als erstes geht es zum Pier, nachdem hier aber zu wenig Wasser ist, fahren wir zum nächsten. Dort saßen wir etwa 4 Stunden und warteten. Spektakulär das Beladen unseres Bootes: immer neue Transporter kamen mit Unmengen Lebensmitteln, Kartons, Bikes, Motorrollern und Gasflaschen. Völlig überladen ging es dann in 2 Stunden nach Koh Phayam.
Wir beziehen unsere nette kleine Hütte im Resort Vijit und fühlen uns gleich sehr wohl.
Jetzt kehrt Ruhe ein. Wir lassen unsere Eindrücke zu Kambodscha sacken, genießen den fast menschenleeren Strand, essen lecker, hören den Urwaldgeräuschen zu, schwimmen im Meer, machen Spaziergänge, fahren mit dem Roller über die Insel und genießen nachts den klaren Sternenhimmel.
Eine entspannte Routine entsteht: Yoga, Frühstücken, Arbeiten, Strand, Gegend erkunden, Abendessen, Karten- und Backgammon spielen, früh schlafen gehen. Das tut gut.
Koh Phayam gefällt uns sehr gut - es hat eine gute Infrastruktur (viele Restaurants, Bars, Cafés, Shops, einen ATM, Rollerverleih, Massagen ...) ohne voll oder gar überlaufen zu wirken. Die Reisenden sind eine bunte Mischung. Alle sind auffällig nett und freundlich - wie kann es auf so einer Insel auch anders sein. Insgesamt geht es sehr gemütlich, entspannt und chillig zu. Hier könnten wir es auch einige Wochen gut aushalten.
Nach einer Woche geht es auf die Nachbarinsel Koh Chang, unserem langersehnten Ziel.
Station 11 - Koh Chang
Es ist ein bisschen wie heimkommen, als wir am Pier von Koh Chang als einzige aus dem Speedboot aussteigen, mit dem Motortaxi durch den Dschungel bis in unser Koh Chang Resort fahren. Es hat sich nicht viel verändert, alles ist sehr vertraut. Die Straßen, die Pflanzen, der Geruch, die Luft, die Vogelstimmen ... und schließlich unser Resort.
Koh Chang ist sehr ruhig, nur wenige Menschen sind unterwegs und wenn, dann zu Fuß. Während Koh Phayam eine Roller-Insel ist, ist Koh Chang eine Fußgängerinsel. Dadurch ist es sehr still. Die Infrastruktur ist deutlich einfacher - und das ist gut so. Sofort fahren wir noch weiter runter und sind ganz entspannt.
Hier genießen wir die Strände, das leckere Essen, das Wandern durch den Dschungel, die große Buddha-Figur gleich nebenan, die Bars am Strand, die seltenen Beachpartys, den Sonntags-Markt und v.a. viele nette Begegnungen.
Auf Koh Chang stellt sich nun eine Arbeitsroutine ein. Es beginnt die strategische, konzeptionelle Saison mit einigen Live-Seminaren und Veranstaltungen. An die zwanzig werden es sein - mit Hotspot und Thai-eSIM klappt es sehr gut. So macht mobiles Arbeiten viel Spaß.
station 12 - Bangkok, Bang krachao
Schweren Herzens verlassen wir Koh Chang mit dem SlowBoat, verbringen ein paar Stunden in Ranong bis es abends mit dem Nachtbus nach Bangkok geht. Morgens um kurz vor 5 Uhr kommen wir an, fahren mit dem Taxi zum Khlong Toei Pier und überqueren mit einem kleinen Longtail Boat für je 20 Baht den Chao Phraya zur Flussinsel Bang Krachao. Zwei Motorradtaxis bringen uns zu unserer letzten und richtig komfortablen Unterkunft Baan Glangsuan Bang Kobua mitten im Dschungel. Hier werden wir in ganz besonderer Atmosphäre unsere Reise ausklingen lassen.
Mit Fahrrädern, die wir von der Unterkunft kostenlos ausleihen können, erkunden wir die sehr ländliche Gegend mit Dorfcharakter. Wir fahren auf schmalen Wegen durch das Kanalnetz. Rechts und links viel Natur, Landwirtschaft, kleine Häuser und natürlich viele Hunde. Farangs sind hier meist nur für Tagesausflüge, schon am zweiten Tag winken uns die Leute zu, fragen wie lange wir bleiben, wo wir wohnen und was wir hier machen. Es ist nahezu der untoursistischste und "ursprünglichste" Ort auf unserer Reise - wer hätte das gedacht, wir sind ja mitten in Bangkok.
Da Wochenende ist, können wir den Floating Market Bang Nam Pheung besuchen, der einen ganz eigenen Charakter hat. Floating bezieht sich nur auf die Kanäle drumherum, die Waren werden in fester Halle angeboten.
Wir radeln zum Sri Nakhon Khuean Khan Park and Botanical Garden und genießen wohltuenden Schatten (es ist grad Hitzewelle), die Stille und die vielen z.T. bizarren Vogelstimmen. Der Park ist nicht spektakulär, aber ein gutes Ausflugsziel.
Auf dem Weg zurück zum Hotel schauen wir bei dem sehr sehenswerten Mahadevalai Hindu Tempel mit der großen Ganesha Statue vorbei, den man erst betreten darf, nachdem man sich mit Gangeswasser die negative Energie von den Händen und einer kleinen Ganesha Skulptur die Füße gewaschen hat. Ganesha ist der hinduistische Gott der Weisheit und des Wissens und kann Hindernisse aus dem Weg räumen, wenn man sich auf den Weg zu etwas Neuem macht.
Bang Krachao ist ein toller Ort, um das etwas andere Bangkok zu erleben. Wer die Zeit hat, sollte unbedingt ein paar Tage hier verbringen. In 5 Minuten ist man mit dem kleinen Fährboot über den Chao Phraya River im pulsierenden großstädtischen Bangkok, man ist also nicht völlig aus der Welt - es fühlt sich nur so an, wenn man auf der Insel ist.
Unser Fazit zu 3 Monaten Südostasien
Es war interessant, es war beeindruckend, es war berührend, es war ereignisreich und es war erholsam. Wir haben unglaublich viele neue tolle Eindrücke gewonnen, die wir nicht missen möchten. Wir haben eine gute Mischung aus Reisen und Alltag gehabt. Das Arbeiten hat Dank sehr gutem Internet, guter Stromversorgung und gut geplanter Arbeitsorganisation überall wunderbar geklappt. Bei der technischen Ausstattung war ich übervorsichtig, das nächste Mal reduziere ich deutlich - was auch dem Gewicht zugute kommen wird.
Es war spannend herauszufinden, ob drei Monate für uns wirklich passen oder ob es nicht zu lange ist. Ist es nicht. Im Gegenteil, wir könnten durchaus auch noch länger bleiben. Pläne für nächstes Jahr sind auf jeden Fall schon geschmiedet :-).
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