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Warum denn kein komfortabler Großer?

 

Seit wir den Bus bestellt haben, werden wir immer wieder gefragt, warum wir uns für so einen kleinen Camper entschieden haben, wo wir doch zum selben Preis ein deutlich größeres und damit auch komfortableres Wohnmobil bekommen könnten.

 

Es müsste ja nicht einmal so ein Riesenschiff wie auf dem Bild sein, es gibt auch kleinere Wohnmobile, die in der Innenaustattung jedoch  richtigen Luxus bieten: fixe Betten, Toilette, Dusche, Kühlschrank, Fernseher, Schränke, fester Tisch usw. . Alles Annehmlichkeiten, die nicht zu unterschätzen sind, gerade wenn man lange und auch in kühleren Gefilden unterwegs sein möchte.

  

Und trotzdem haben wir uns für die kleinstmögliche Variante unter den Vans entschieden.

Hier unsere Gründe:

 

Umweltbewusstsein:

Um es ganz kurz zu machen (weil schon mehrmals erwähnt): je kleiner, desto weniger Kraftstoffverbrauch, desto besser für die Umwelt. Zudem sind praktisch alle größeren Modelle derzeit noch Diesel-Fahrzeuge, und die kommen für uns nicht in Frage.

 

Kostenersparnis:

Der geringere Kraftstoff-Verbrauch führt dazu, dass nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel an der Tanke geschont wird. Doch fast noch mehr ist für uns der Preisunterschied der Fährkosten je nach Fahrzeuglänge ausschlaggebend. Der kritische Punkt liegt bei 5 Metern. Ein Auto über 5m Länge kostet deutlich mehr. Da wir oft mit Fähren unterwegs sind, ist das für uns ein wichtiges Argument für die kleinere Variante.

 

Alltagstauglichkeit:

Sicherlich sind wir aufgrund des Wohnwagens sehr sensibilisiert dafür, dass gerade die interessanten Straßen und Gassen für etwas größere Fahrzeuge eine echte Herausforderung sind. Wir wünschen uns die Freiheit, überall durch- und hinfahren zu können, ohne Angst vor entgegenkommende Fahrzeuge oder enge Kurven zu haben.

 

Die meisten Tiefgaragen haben eine Höhenbegrenzung von 2m Höhe, v.a. in Südtirol brauche ich diese Parkmöglichkeiten beim Kunden. Es wäre ein ungleich größerer Aufwand irgendwo außerhalb stehen bleiben zu müssen um dann vollgepackt in die Altstädte zu gelangen. Und auch so manch toller Außen-Parkplatz möchte die Wohnmobile aussperren und hat eine Höhenbegrenzung von 2m. Gerade die sind meist richtig schön gelegen und das wollen wir gerne genießen können.

 

Klein ist fein - und kuschelig:

Doch am wichtigsten ist letztlich, dass wir auf engstem Raum gut miteinander auskommen: Wir haben in unserer Münchner Altbauwohnung einen 2qm großen Balkon und verbringen praktisch den gesamten Sommer (wenn wir in München sind) dort draußen und genießen es. Wir haben fast 2 Monate bei ununterbrochenem Regen uns nahezu ausschließlich in unserem 8qm großen Wohnwagen aufgehalten und ihn nie als zu eng erlebt. Ich habe sogar in dem Miniraum vor der Küchenzeile meine Yoga-Sonnengrüße gemacht, weil ich nicht rauskonnte (Sonne haben sie dennoch nicht gebracht). Wir haben ebenfalls bei Schlechtwetter-Perioden viel viel Zeit im Dachzelt (2,5qm) mit Essen, Spielen und Schlafen verbracht - zum Teil sogar zu dritt.

  

Wichtig ist, dass man in der Lage ist, sich nach außen hin gut abzuschotten und seinen imaginären Raum spüren kann. Und dass man nicht ständig in Interaktion sein muss, nur weil man sich körperlich sehr nahe ist. Und dass man aufeinander Rücksicht nehmen kann. Und dass man einfach nicht viel äußeren Raum braucht. Und natürlich: dass man sich nahesteht und mag :-). Dann geht das ganz wunderbar.

 

Im Grunde mögen wir es so einfach und klein wie möglich - und das finden wir im VW-Bus voll erfüllt. Selbst wenn wir uns wetterbedingt auch länger innen aufhalten müssen und das Dach nicht aufstellen können, sind wir zufrieden. Was will man mehr.

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