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Buch-Tipps - meine Frühjahrslektüre 2023

 

 

Eigentlich dachte ich, dass ich mit der Rückkehr nach Deutschland und hohem Arbeitspensum  nicht viel Zeit zum Lesen haben werde - hatte ich wohl doch :-).

 

Das liegt sicherlich daran, dass ich viele Bücher als Hörbuch hörte und ich sie auf 1,7 facher Geschwindigkeit höre, weil ich das Gehörte einfach schnell aufnehme und verarbeite. Die normale Geschwindigkeit ist mir oft zu langsam.

 

Hier sind die Bücher aufgelistet, die ich im März, April und Mai gelesen habe. Sie alle können am besten bei Buch7 bestellt werden.

 

Jonas Jonasson: drei fast geniale Freunde auf dem Wege zum Ende der Welt.

Eine humorvolle, liebevolle Geschichte von drei Aussenseitern, die ein gemeinsames Abenteuer erleben bei dem sich wie gewohnt Individuelles und die grosse Politik zusammentreffen. Schönes Lesevergnügen.

 

Franz Kafka: der Prozess.

Wieder ein Klassiker, den ich vor 30 Jahren las und jetzt wieder: beklemmend, witzig, klug und noch immer modern. 

 

Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis.

Eigentlich mag ich autobiographische Romane nicht - dieser ist exzellent. Ich habe ihn kränklich auf dem Sofa liegend gelesen und ärgerte mich fast, als ich schnell wieder gesund wurde und weniger zum Lesen kam.

 

Mariana Leky: Erste Hilfe

Eine sehr poetische Geschichte, in deren Mittelpunkt drei Freunde mit ihren kleinen und großen Macken stehen - in dem typischen Leky-Stil. Wohltuend und freundlich.

 

***Karen Köhler: Miroloi

Was für ein Buch! Ein grandioser Schreibstil, eine hochemotionale und zugleich distanzierte Geschichte, eine ungewöhnliche Dramaturgie. Ein Roman, wie ich ihn schon lange nicht mehr gelesen habe. Top!

 

Mareike Fallwickl: Die Wut, die bleibt

Die Geschichte beginnt damit, dass die Mutter vom Abendessentisch aufsteht und sich vom Balkon fallen lässt. Was zurückbleibt ist eine Familie im Ausnahmezustand. Schliesslich ist das Leitmotiv des Romans Feminismus - zT grenzüberschreitend.

 

Ildiko von Kürthy: Es wird Zeit.

Ich gebe zu, dieses Buch habe ich irgendwann in 2facher Geschwindigkeit gehört. Es war für mich  ein belangloses Dahinplätschern über eine 50jährige und ihre Freunde. Gruselig fand ich das Frauenbild, das die Protagonistin zeichnete, sowie die überzogenen Charaktere Immer wieder gab es aber auch sehr witzige Passagen mit klugen Beobachtungen. Das Folgebuch ist viel besser. Trotzdem werde ich von dieser Autorin so schnell nichts mehr lesen. 

 

Karen Köhler: wir haben Raketen geangelt.

Alle Geschichten haben eine Wucht, gehen unter die Haut. Auch wenn ich Kurzgeschichten eigentlich nicht mag, so habe ich diese sehr genossen. 

 

Daniel Glattauer: die spürst du nicht.

Ein unter die Haut gehender Roman über ein ertrunkenes Flüchtlingsmädchen und eine Familie aus der besseren Wiener Gesellschaft. Es geht um Schuld und Vertuschung.

 

Alena Schröder: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid.

Mehrere Geschichten über mehrere Generationen hinweg miteinander verwoben. Es geht um Nazi-Kunstraub, um eine komplizierte Familiengeschichte, um eine Liebschaft und das Leben einer jungen Frau. Ein sehr beeindruckender Roman.

 

Antje Ravik Stobel: die blaue Frau.

In die Geschichte muss man tief eintauchen - mal eben hier und da ein paar Seiten lesen, funktioniert nicht. Die einzelnen Erzählstränge sind nicht chronologisch, sondern sehr geschickte Flicken, die sich mehr und mehr zum Ganzen formieren. Leitmotiv ist die sexualisierte Gewalt an der jungen Protagonistin - auf sehr unterschiedliche Weise. Ein berührender, poetischer und absolut lesenswerter Roman.

 

Sven Stricker: Bin noch da.

Amüsant und zugleich traurig. Immer klug. Moritz hat Frau und Kind und ein eigenes kleines Cafe. Und seit 20 Jahren auch keine Eltern mehr. Bis der Vater auftaucht und äussere und innere Generationskonflikte hervorruft. Sehr lesenswert! 

 

Abbas Khider: Der Erinnerungsfälscher.

Es geht um den Bürokratie-Irrsinn für (auch bereits eingebürgerte) Ausländer:innen, der auf allen Seiten immer wieder Schikanen führt. Dazu der Alltagsrassismus, der recht nüchtern, dissoziiert und beschrieben wird.

 

Maxim Leo: Der Held vom Bahnhof Friedrichshafen.

Eine Geschichte läuft dank eines Reporters aus dem Ruder. Ein Videothek Besitzer wird zum Helden gemacht, obwohl er keiner ist. Eine Lüge, die anfangs nur ein Missverständnis ist, hat sich verselbständigt. Strippenzieher schalten sich ein. Ein vergnügliches Buch.

 

Alexander Mc Call Smith: Cook me.

Eine leichte Geschichte für zwischendurch. Eine junge Frau übernimmt die ungewöhnliche Datingfirma ihrer Tante.

 

Edgar Selge: hast du uns endlich gefunden.

Das Buch hat mich nicht so in Bann gezogen. Eine Familiengeschichte … etwas düster … etwas beklemmend … hmmm.

 

Marc Raabe: der Morgen.

Zeit mal wieder für einen klassischen Krimi. Tut, was er soll. Unterhalten mit Spannung. Plot: alte Freundschaften und Feindschaften sowie höchste Politikerkreise.

 

John Ironmonge: das Jahr des Dugong.

Ein beklemmender, teilweise witziger Roman über einen Investmentbanker aus der Jetzt-Zeit, der eingefroren wurde und in einer zerstörten Umwelt wieder aufgetaut und angeklagt wird.

 

***Emma Stonnex: Die Leuchtturm Wärter.

Eine interessante Geschichte über 3 Leuchtturmwärter, die eines Tages spurlos verschwinden. Die Ehefrauen decken nach zwei Jahrzehnten ein Geheimnis nach dem anderen auf. Mal eine andere Szenerie, die mir sehr gefiel.

 

Jojo Moyes: Mein Leben in deinem.

Nach kurzer Zeit abgebrochen. Auf der Suche nach leichter Unterhaltung wählte ich dieses. Schlechte Wahl, weil zu seicht, stereotypisch und klischeehaft.

 

Sven Stricker: Sörensen sieht Land.

Wie die vorhergehenden Bücher: klug, witzig  und vergnüglich - ohne seicht zu sein. Vor dem Hintergrund eines üblen Kriminalfalls geht es letztlich um die menschlichen Schwächen, Stärken und Marotten im Alltag.

 

Benjamin von Buckrad-Starre: noch wach?

Ein Blick in die Film-/ TV- und andere Medienwelt vor dem Hintergrund der Me Too Debatte. Klare Offenlegung von freuenfeindlichen, sexistischen und übergriffigen Vorgesetzten unter schamlosen Ausnutzen des Machtgefälles. Rasant und unterhaltsam für eine Weile, irgendwann ermüdend.

 

Karen Slaugther: die Unvergessenen.

Bei einem  Slaugther Krimi weiß man, was man hat: Unterhaltung, Spannung, Überraschungen, Verstrickungen und Aufklärung. Perfekt zum Abschalten in einer turbulenten Zeit.

 

Trude Teige: als Großmutter im Regen tanzte

Die berührende Geschichte von drei Frauengenerationen, beginnend kurz nach dem 2. WK, als eine junge norwegische Frau einem deutschen Soldaten nach D folgt. Daraus entsteht ein Drama das seine Finger bis on die GEgenwart streckt. Die Jetzt Geschichte neigt unnötigerweise zu leichtem Kitsch.

 

Arno Geiger: es geht uns gut

Eine Familiengeschichte über drei Generationen, die zwischen die Kriegs- und Nachkriegsjahre und der Gegenwart hin und her springt. Matthias Brandt als Sprecher ist wie immer ein Hörgenuss.

 

Andreas Eschbach: der schlaueste Mann der Welt

Die Geschichte eines Mannes, der als 20jähriger einen digitalen Bankraub beging, um sein restliches Leben in Luxus leben zu können. Es kommt anders. Ich fand es unterhaltsam ☺️.

 

Sasa Stanisic: Wolf

Ein sehr vergnüglicher und kluger Roman über die Zeit in einem Ferienlager. Ich habe ihn als Hörbuch gehört - ich mag die besondere Autorenstimme und seine Gedanken zum Roman im Anschluss.

 

***Robert Baur: Metropolis

Ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Krimi im Milieu des Filmsets zu Metropolis im Berlin der 1920er Jahre. Den Tip vom Autor, vorher den Film zu schauen, habe ich berücksichtigt und mich zugleich schlau gemacht über die Hintergründe dieses filmischen Meisterwerks. Nicht nur deswegen habe ich ihn sehr genossen.

 

Franziska Jebens: immer am Meer entlang.

Ein heile Welt Roadtrip, auf dem sich eine junge Frau und ein junger Mann immer wieder an Stränden im Mittelmeerraum begegnen und ineinander verlieben - durch den Vanlife Background habe ich das Buch gerne gelesen, obwohl ich eigentlich keine Lovestories mag.

 

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